Gäubodenvolksfest 2025 | Ausgabe 42 Volksfest-
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STRAUBINGER | Titel 3 die ersten Vorboten der fünften Jahreszeit sind da. Am Hagen sind die Autos den Aufbautrupps des Volksfestes gewichen. Bald is‘ wieder Volksfest, wieder Volksfest, Volksfest in der Stadt! Die kürzeste Jahreszeit steht im Kontrast zu allen anderen. Der Alltag ist weit weg, Stress auch. Plötzlich sind ungewöhnliche Dinge das Normalste auf der Welt. Eine unserer Autorinnen hat beobachtet, dass Bobfahrten im Sommer ein wirklich harter Job sind. Das Anstoßen mit den Masskrügen wird mit einem zünftigen „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ zelebriert. Doch gemütlich geht es nicht immer zu, besonders Feierwütige finden sich irgendwann springend auf der Bierbank wieder. Das Sitzmöbel muss auf dem Fest Höchstleistung erbringen – einer unserer Autoren hat die Bierbank unter die Lupe genommen. Eine wunderbare Volksfestzeit wünschen Ihnen Chris Sternitzke und das Team vom STRAUBINGER Gäubodenvolksfest 2025 | Ausgabe 42 VolksfestTITELFOTO Florian Wende Models: Astrid und Sophia Häns Der nächste STRAUBINGER erscheint im NOVEMBER Impressum Herausgeber und Produktion: Cl. Attenkofer‘sche Buch- und Kunstdruckerei, Ludwigsplatz 32, 94315 Straubing; Erscheinung: 21. Juli 2025; Redaktionsleitung: Chris Sternitzke; Autoren: Anna-Lena Weber, Annabel Gruber, Doris Emmer, Florian Wende, Kerstin Bauer, Manuel Bogner, Maximilian Schuirer, Sonja Ettengruber, Susanne Zimmermann; Layout: Christina Scharnowski; Anzeigenverkauf: Verkaufsteam Straubing; Kontakt Anzeigen: mediaberatung@straubinger-tagblatt.de, 09421-9406100; Kontakt Redaktion: www.straubinger-magazin.de, kontakt@straubinger-magazin.de; Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer Bildnachweise: Alpenflüstern: S. 73 (Nr. 1), S. 73 (Nr. 8), S. 75 (Nr. 1), S. 75 (Nr. 3), S. 75 (Nr. 8.), S. 77 (Nr. 2); Armin Weigel: S. 89; B. Glier: S. 6 (Mitte); Chat-GPT, KI-generiert: S. 40; daboost – stock. adobe.com: S. 60, S. 61, S. 62, S. 63; deagreez– stock.adobe. com: S. 13; Dirndl & Bua: S. 73 (Nr. 7); Farbrausch Shop: S. 73 (Nr. 2); Hammerschmid: S. 74; Krüger: S. 73 (Nr. 6), S. 75 (Nr. 7); Laurence Blume: S. 6 (unten); Lustre Art Group – stock. adobe.com: S. 30; Marjo: S. 73 (Nr. 4), S. 73 (Nr. 5), S. 75 (Nr. 2), S. 75 (Nr. 6); Markgraf: S. 72; S. 75 (Nr. 5); MoserTrachten: S. 73 (Nr. 9), S. 76 (Nr. 3); Robin Hanner: S. 88; Ruku/Zingerle Group: S. 57/S. 58; SFS Regensburg: S. 103 (unten); Spieth & Wensky: S. 73 (Nr. 3), S. 75 (Nr. 4), S. 76;Trachten Angermaier: S. 76, Nr. 1, S. 76, Nr. 4, S. 76 (Nr. 5), S. 76 (Nr. 6), S. 76 (Nr. 7); tw stock photo – stock.adobe.com: S. 42, S. 43, S. 44; Uuganbayar – stock.adobe.com: S. 22; Wolfgang Warmdt: S. 6 (oben) AlleTexte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck, auch auszugsweise, kann nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers erfolgen. Redaktionsschluss: 27. Juni 2025. Alle vom Verlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur nach Genehmigung des Herausgebers in anderen Medien genutzt werden. Für die Inhalte der Anzeigen ist der Auftraggeber verantwortlich. Liebe Straubinger,
4 Titel | STRAUBINGER TITEL 06 Rasante Erfrischung, luftiges Zelt Neues auf dem Volksfest 08 Umfrage Was tragen Sie am Volksfest? 10 Alle Tage Volksfest Autor Chris Sternitzke über seine Serie GAUDI 14 Instagrant Das Kreuz mit den Biermarkerl-Verlosungen 16 Eine musikalische Reise Wissenswertes zur Fahrt ins Paradies 22 Danke Feiertag! Wie Mariä Himmelfahrt übers Volksfest rettet 24 Buhhh… Aushilfsgespenst für eine Stunde 30 Festzelt-Hits Was ein anständiges Volksfestlied braucht 34 Masskrug-Ärger und Zeltbrand Aus der Volksfest-Historie 40 Volksfest in der Zukunft Ein humorvoller Ausblick 42 Nur auf dem Volksfest Absurditäten werden normal 46 Kamelreiten Wie Autor Manuel Bogner erstmals siegt 50 Eine Runde Riesenrad Mit der Gondel in ein fremdes Leben 54 Hier spielt die Musik Das Bandprogramm der sieben Zelte PROST MAHLZEIT 56 Weg der Bierbank Die lange Reise ins Festzelt 60 Tagebuch einer Bierbank Die wilde Zeit im Zelt 64 Stammtisch Wo die Wirte in ihren Zelten sitzen FESCH SAMMA 72 Volksfestmode Trends für Frauen, Männer und Kinder 78 Aufgebrezelt Liebstes Trachtenaccessoire der Gäste 82 Pin it Anstecker und Wäscheklammern im Fokus OBAND‘LN 86 Umfrage Liebesgeschichten auf dem Volksfest 88 Volksfest-Liebe Die Geschichte von Lena und Patrick Schemp 92 Single-Couch Das perfekte Datingformat DO SCHAU HER 94 Viel geboten Das Rahmenprogramm zum Fest 102 Veranstaltungstipps Was sonst noch in der Stadt los ist 104 So stehen Ihre Sterne Das Volksfesthoroskop Inhalt 16 86 Jahre alt: Die „Fahrt ins Paradies“ Selbsttest: Mitarbeiten in der Geisterbahn 24 Ein Foto jedes Jahr: Vom Flirt am Fest zum Ehepaar mit Tradition 88
BIERZELT-TRADITION SEIT ÜBER 35 JAHREN F E S T Z E L T
6 Titel | STRAUBINGER Für Sammler ist der Volksfestkrug jedes Jahr ein begehrtes Objekt. Es gibt nur 1.200 Stück davon. Erstmals wurde in diesem Jahr für das Motiv ein Design-Wettbewerb ausgerufen. Wolfgang Warmdt setzte sich gegen 170 Mitbewerber durch. Sein Grundgedanke: „A Trumm vom Paradies“. Der Masskrug zeigt einen Mann und eine Frau in Tracht auf einer Wolke mit Masskrug und Lebkuchenherz. Vorbei fliegen Stadtturm und Riesenrad. Nach 25 Jahren setzt die Festwirtfamilie Reisinger auf ein neues Zelt. Es trägt dem immer heißer werdenden August Rechnung. Das Zelt wird luftiger, da es um zehn Meter auf 40 Meter in die Höhe wächst. Auch der Biergarten wird größer. Bei Schönwetter soll das Zelt auf drei Seiten geöffnet werden, dazu baut Hubert Reisinger auf ein ausgeklügeltes Belüftungssystem. Außerdem rückt die Bühne vom Zeltende in die Mitte. Bei heißen Temperaturen will man sich nur erfrischen. Eine rasante Möglichkeit dazu ist die Jim and Jasper’s Wildwasserbahn, die auf dem Volksfest Premiere feiert. „Wir haben die größte mobile Wildwasserbahn Europas“, sagt Betreiber Laurence Blume. Bis zu 80.000 Liter werden pro Minute durch die Anlage gepumpt. Die Passagiere flitzen in Baumstamm-Wägen durch eine bayerische Themenwelt. LUFTIGERES, HÖHERES FESTZELT RASANT ERFRISCHEN Von Chris Sternitzke STRAUBING – Wos gibt’s Neis? „A GROSSER SCHLUCK VOM PARADIES“
STRAUBINGER | Titel 7 Festzeltbetrieb Martin Lechner | Am Pulverturm 5 | 94315 Straubing | Telefon 09421 69 62 mobil 0170 35 67 34 4 | www.festzelt-lechner.de | Festbüro 09421 961 87 87 - ab 06.08. erreichbar Alle Infos zum Musik- und Veranstaltungsprogramm Die 5. Jahreszeit elektrisiert nicht nur Straubing und Umgebung, sondern lockt Besucher aus aller Welt an. Wir freuen uns darauf, die süffigen Bierspezialitäten der KARMELITEN BRAUEREI ausschenken zu dürfen. Musikalische Highlights für jeden Geschmack, sowie unser Barbetrieb mit innovativen Kreationen und Klassikern erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Unsere patenten Servicekräfte harmonieren mit dem erfahrenen und kompetenten Küchenteam ideal. In Verbindung mit den tüchtigen Schankkellnern ergibt dies ein Volksfest-Erlebnis pur. ...da samma dahoam - scho seit über 25 Jahr! DasGäubodenvolksfest vom 08.-18.08.2025 im Festzelt Lechner
8 Titel | STRAUBINGER Was tragen Sie am Volksfest? Was wir machen, machen wir mit Leidenschaft. Im Gewerbegebiet 9 · 94369 Rain Tel. 09429/9484966 Christian Resch, 40, aus Straubing: Ich habe fürs Volksfest drei kurze Lederhosen. Dazu trage ich eins von meinen zehn Hemden, wobei mir das weiße aktuell am besten gefällt, weil es zu allem passt. Oft trage ich dazu Haferlschuhe. Anja Lehmann, 48, aus Straubing Ich habe drei Dirndl: ein klassisches mit grünem Samt, ein goldenes mit Stickerei und ein rotes mit grüner Schürze. Außerdem habe ich noch eine kurze Lederhose. Dazu passt eine Trachtentasche und ganz wichtig: ein Kropfband! Ann-Sophie Lehmann, 23, aus Straubing: Ich habe zwei Dirndl. Das eine ist rosa-weiß mit roter Schürze. Das andere ist dunkelrot und weiß. Das hat ein kleines Karomuster. Klassische Trachtenschuhe besitze ich keine. Zum Dirndl trage ich ganz einfach Sneakers. ohne Farben? Was wäre die Welt
STRAUBINGER | Titel 9 Umfrage am Straubinger Stadtplatz Finanzieller Engpass? Wir beleihen jedes Fahrzeug Sie nutzen es weiter – KFZ-Brief genügt Bargeld in 30 Minuten Leihhaus Straubing 0 94 21-18 66 52 · info@finanzkreditservice.de www.kfz-Pfandkredit.com Johann Biederer, 73, aus Laberweinting: Ich habe zwei Lederhosen, wobei eine davon kurz ist und die andere knielang. Zudem habe ich vier Janker und sechs Leiberl. Mein Favorit ist das grüne Leiberl aus Seide. Ein weiteres ist in einem historischen Rot-Ton. Monika Lermer-Vogl, 58, aus Oberschneiding: Insgesamt habe ich vier verschiedene Dirndl. Eines davon ist wärmer und für den Herbst gedacht. Das Dirndl, das ich heute trage, habe ich in Straubing gekauft. Ein sehr hochwertiges Dirndl habe ich mir von der Marke Gössl gegönnt. Rudi Lichtinger, 83, aus Straubing: Ich besitze keine Tracht und trage dementsprechend auch keine auf dem Volksfest. Meine Frau möchte aber immer, dass ich mir eine Lederhose kaufe. Bis jetzt habe ich das noch nicht getan. Aber ich bin öfters auf dem Volksfest. (de/Maximilian Schuirer) Kosmetik & Accessoires Albrechtsgasse 19 · Straubing Telefon (0 94 21) 8 87 57
42, gesprochen: „Zweiundvierzig.“ In Douglas Adams‘ Klassiker „per Anhalter durch die Galaxis“ ist die Zahl die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Universums, des Lebens und des ganzen Rests. So groß ist die Tragweite der 42 bei mir nicht, dennoch spielt sie bei mir am 8. August, dem Volksfestauftakt, eine wichtige Rolle. Es wird mein 42. Tag in Folge auf dem Volksfest sein. Es war das Auftaktwochenende 2019, als ich zuletzt dem Festplatz fernblieb. Das DFBPokalspiel „meines“ 1. FC Nürnberg in Ingolstadt und ein Besuch in meiner Oberpfälzer Heimat standen auf der Agenda. Als ich aus der Stadt fuhr, erblickte ich die fesch gewandeten Menschen, die voller Vorfreude zum Festplatz strömten. Sie zeigten mir, dass ich mich falsch entschieden hatte. Auch der restliche Abend war nicht von Spaß gekrönt. Der 1. FC Nürnberg mühte sich mal wieder zu einem knappen Sieg beim Drittligisten. Der darauffolgende Montag, der 12. August 2019, sollte der Auftakt meiner Serie sein, die vor sechs Jahren nicht beabsichtigt war. Es waren andere Zeiten: Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigte, dass es an der „Schwarzen Null“ nichts zu rütteln gibt. Der Tag war verregnet und kühl, die Trachtenweste im Bierzelt war Teil der Grundausstattung. Mein erstes Volksfest war lange bevor ich der Arbeit wegen nach Niederbayern zog: Mitte der 1990er, als Erst- oder Zweitklässler. Mein Onkel arbeitete auf der Ostbayernschau. Danach verlor ich das Volksfest zunächst aus meinen Augen. Erst 2007, im biertrinkfähigen Alter, kehrte ich zurück. Die nächsten Jahre bürgerte sich der Besuch ein. Ich war Teil einer klassischen Spezies – Busgruppen von außerhalb. Ihre Zeit sind die Volksfestsamstage. Ihre Hauptmerkmale: frühe Anreise, „bierige“ Verpflegung im Bus, schnell Pegel. Warnende Vorzeichen Doch zurück ins Jahr 2019: Es war zwar mein drittes Volksfest seit dem Umzug – doch es dauerte für mich „Zugezogenen“, richtig in der Stadt anzukommen. Vorher war ich zwei oder Autor Chris Sternitzke hat den 52. Volksfesttag in Folge fest im Blick Von Chris Sternitzke Die Serie muss weitergehen 10 Titel | STRAUBINGER
STRAUBINGER | Titel 11 dreimal pro Jahr. 2019 änderte sich das: Ich kannte mittlerweile einige Volksfest-„Ultras“, dazu ein Abend mit der Redaktion und Gäste aus der Heimat – schon betrug meine Ausbeute 9 von 11 Tagen. Ich musste mich nicht dazu aufraffen. Das Volksfest und gerade das Bierzelt ist ein eigenes Lebensgefühl. Blödelei, falsches Singen und Bierseligkeit haben hier Hochkonjunktur – was für elf Tage erlaubt sein darf. Man streift den oft ernsthaften Alltag ab. Besonders erinnere ich mich an den letzten Tag. Das Riesenrad hörte auf, sich zu drehen. Es begann zu regnen, Menschen weinten. Man könnte das als Vorahnungen à la Mühlhiasl werten. Denn aufgrund der Corona-Pandemie gab es 2020 und 2021 kein Volksfest. Die Absage war absehbar, trotzdem war sie beide Male ein Nackenschlag für mich. Die Brauereien brauten ihre Volksfestbiere dennoch. Ich lud meine Freunde ein zu Festbier und einer Runde Schafkopf. Die Mass war hierbei das Maß aller Dinge. Sie schmeckte, aber nicht so gut wie auf dem Fest. Außerdem spielt sich ab der zweiten Hälfte der zweiten Mass ein Herz-Solo viel schwerer als im Zelt „Weiß der Geier“ oder „Don’t stop believin‘“ mitzusingen. Die entbehrungsreiche Zeit brachte mich zu dem Entschluss: „Beim nächsten Volksfest werde ich keinen Tag fehlen.“ Das setzte ich 2022 in die Tat um, und 2023 und 2024. Eine eigene Jahreszeit Vorboten der fünften Jahreszeit kündigen sich Anfang Juli an: Der Hagen ist gesperrt. Aus einzelnen Stangen werden Gerippe, aus den Gerippen Zelte. Spätestens am Donnerstag vor dem Start wechselt die Jahreszeit auf „Volksfest“. Man erkennt sie am Kleidungsstil: Sommerkleid, T-Shirt und Shorts weichen Dirndl und Lederhose. Installation Beleuchtung EIB | KNX smart home SAT | TV KFZ-Ladestation Leistungsspektrum Netzwerktechnik Haushaltsgeräte Photovoltaik mit Speichersystem Telekom- munikation Hauptstraße 18b | 93099 Schönach Telefon 0 94 29 78 34 91 - 0 www.elektrotechnik-gogolok.de WWW.SCHATTEN-DESIGN.DE Arndt-Sallinger-Str. 7 | Straubing Telefon 09421 /127 26 PROFIS FÜR STRAUBING
Für viele dauert das Fest strenggenommen elf Tage und einen Abend, durch das Vorfreudefest. Die Straubinger kommen zusammen, testen die Stabilität der Volksfesttribüne oder sitzen auf Picknickdecken. Ich verkoste die Festbiere. Ich will ja nicht unvorbereitet ins Volksfest starten. Wenn ich am ersten Freitag auf den Festplatz gehe, ist es wie ein Zurückkommen in ein Zuhause auf Zeit. Das Bierzelt ist das Wohnzimmer, die Biergärten die Terrasse, und der Vergnügungspark der Garten. Freunde von mir reservieren seit Jahren im selben Zelt in derselben Ecke. Kellnerin Rosi freut sich jedes Jahr, unsere Tischrunde zu sehen. Natürlich ist die erste Mass die beste nach all der Vorfreude. Die Wochenenden sind die anstrengendsten Tage. Zur abendlichen Bierzeltparty kommt noch der ein oder andere Fest-Termin untertags. Freunde aus der alten Heimat sind da, die danach weiterziehen möchten. Ein Rat für „Viel-Volksfestgänger“: Unterlassen, wenn man über 30 ist! Zur Tradition ist für mich die Volksfesteröffnung geworden. Welche Geschenke leiert Oberbürgermeister Markus Pannermayr den Politikern aus den Rippen? Die Reden sind für mich nebenbei ein kleines Bingospiel: Ich warte auf die Stichworte „Straubing hat das schönste Volksfest“, „In Bayern gehen die Uhren anders“, „Stadt und Land – Hand in Hand“. Bei der Mannschaftsvorstellung der Tigers möchte ich hören, dass ein Spieler den Angriff auf den Meistertitel ausruft. Dresscode und Liedauswahl sind nicht eindeutig, mischen sich doch Trikotträger unter die Trachtenträger und Fangesänge unter die Blasmusikstücke. Während der Woche habe ich mir eine Routine zugelegt. Der Spaziergang am Vormittag an der Donau bringt den Kreislauf in Schwung. Am Nachmittag geht es nochmal an den Fluss, denn die fünfte Jahreszeit kennt nur eines: Hitze. Angenehm ist es am Wasser unter den schützenden Bäumen mit einer Lektüre. Am späten Nachmittag stellt sich die innere Uhr langsam auf Volksfest um. Das nächste Trachtenhemd wartet darauf, aus dem Schrank geholt zu werden. Die Wochentage sind die entspannteren: Ich schlendere über das Fest, lasse mich in einem der Zeltbiergärten nieder und gehe oft vor Schankschluss nach Hause. Schwerer Abschluss Am zweiten Freitag und Samstag ist noch einmal Party im Zelt angesagt. Langsam zehrt es an der Substanz, ein Volksfesttief setzt ein. Am größten ist es am zweiten Sonntag: Ich kann keine Masskrüge mehr sehen, das Bier schmeckt nicht mehr so recht, die deftige Volksfestküche tut dem Körper auch keinen Gefallen. Ich sehne nur noch eine längere Bierpause herbei. Doch „The Show must go on“ – meine Serie muss halten. Zumindest kurz schaffe ich es aufs Fest. Zum Abschluss beschleicht mich immer eine Mischung aus Wehmut und Erleichterung. Ich bin froh, dass das Fest endet und ich in den Alltag zurückkehren kann. Dennoch ist am zweiten Montag die Motivation groß: Ein letztes Mal hoch auf die Bierbank und dem Ende entgegenschunkeln. Bei den letzten Liedern werde ich ein bisschen melancholisch. Wir bleiben, bis die Security uns herauskehrt. Das Bild eines leeren Festzelts mit seinen geleerten Bierkrügen ist speziell. Auf dem Heimweg noch ein Foto vom Riesenrad: „Pfiat di Volksfest – schee wars“. Dieses Jahr ist der Abschluss der 18. August, dann hoffe ich auf die „52“. Sie ist zwar nicht die Antwort auf alle Fragen, doch das Ergebnis der Rechnung 41 + 11. Für meine Serie würde das ganz nach Journeys Hit „Don’t stop believin“ bedeuten: „It goes on and on, and on, and on“. 12 Titel | STRAUBINGER
STRAUBINGER | Titel 13 O‘BIKED IS! Finde Dein perfektes Rad auf der Ostbayernschau. Das erwartet dich: – Messe-Rabatte – Leasing-Beratung – und vieles mehr 09. - 17. August 2025 09:00 - 18:00 Uhr | Eintritt frei Chamer Straße 36, 94315 Straubing 09421 / 88353 | deinperfektesrad-straubing.de S T R A U B I N G
So wie die Vorfreude in den Tagen vor dem Volksfest steigt, so nimmt auch die Zahl der nervigen Biermarkerl-Verlosungen zu. Eine Abrechnung inklusive eigenem Gewinnspiel für Profis. Von Florian Wende Ob die Autowerkstatt von nebenan, der Finanzberater oder die Taxler: Gefühlt verlost jeder, der ein Gewerbe angemeldet hat, in den Tagen vor dem Volksfest Biermarkerl. Klar, sie sind begehrt und bald wieder elf Tage die Währung Straubings. Und man kann die Firmen ja verstehen: Denn Gewinnspiele erzeugen Reichweite. Reichweite erzeugt Interesse. Und Interesse erzeugt im Idealfall ein Klingeln in den Kassen. Das ist nachvollziehbar, nichts daran ist schlimm. Und trotzdem nerven diese Verlosungen ungemein. Denn kaum taucht am Ende des Horizonts langsam das Gäubodenvolksfest auf, möchte sich auch noch die hinterwäldlerischste Firma plötzlich auf Instagram anbiedern. Das ganze Jahr ist Post-Flaute, der letzte Beitrag wünscht einem noch frohe Weihnachten, doch jetzt möchte man plötzlich Influencer werden. Und sorgt dafür, dass einem als Nutzer die Bratzen wehtun beim Tippen durch all die Storys. Ich geb‘s ja zu: Ich hätte auch gern ein paar Markerl, so ist es nicht. Aber dafür stündlich Instagram durchstöbern, um auch die letzte Verlosung zu entdecken und in meiner Story Instagrant
zu teilen? Nein, danke. Noch dazu, weil die Bedingungen immer damischere Ausmaße annehmen: dem Account folgen, eh klar. Die Freunde markieren, sowieso. In die eigene Story posten, natürlich. Aber plötzlich soll man auch noch eine Nachricht schreiben, den Beitrag kommentieren und zwei anderen Accounts folgen. Ja, was denn noch? Ich habe da spontan eine Idee: Wir bieten dieses Jahr auch eine Verlosung an. Und die geht so: Wir verlosen an jeden, der teilnimmt, zehn Biermarkerl – egal, von welchem Zelt! Jetzt das Kleingedruckte. Wer mitmachen will, muss Folgendes tun: Dem STRAUBINGER erst mal einen Instagram-Account erstellen, damit allen Freunden folgen. Mit denen nach Timbuktu fliegen. Dort eine Sangria-Mass exen, anschließend fehlerfrei in Bambara bis 378 zählen, drei Palmen umarmen und anschließend Gäubodenvolksfest fünfmal fehlerfrei und so schnell wie möglich rückwärts buchstabieren. Das ganze auf einem Bein stehend absolvieren, die leere Sangria-Mass dabei auf dem Kopf balancieren und sich währenddessen von seinen Freunden filmen lassen. Dieses Video auf dem neu erstellten STRAUBINGER-Instagram-Profil teilen. Als Beweis, versteht sich. Ich freue mich auf alle Teilnehmer! Denn wer das schafft, der hat sich seine Biermarkerl wirklich redlich verdient. QUALITÄT, ZUVERLÄSSIGKEIT UND TERMINTREUE OHNE KOMPROMISSE Regensburger Str. 42 93104 SÜNCHING Tel. 0 94 80 / 2 08 Fax 0 94 80 / 53 71 www.zimmerei-kastl.de info@zimmerei-kastl.de BAYERISCHES ZIMMERERHANDWERK LEISTUNGSFÄHIG ZIMMEREI · HOLZBAU Fritz Kastl GmbH Erstellen von Bauplänen und Bauanträgen Altbausanierungen Ein- und Mehrfamilienhäuser Sichtdachstühle – Seit 1952 – Hallenbau Schuppen Außentreppen Carports Asbestabbau mit Entsorgung
Reise Eine musikalische Von Florian Wende „Fahrt ins Paradies“: Fragen und Antworten zu dem Fahrgeschäft
STRAUBINGER | Gaudi 17 WIE KAM ES ZUR „FAHRT INS PARADIES“? Die „Fahrt ins Paradies“ hat zwei Geschichten, eine ohne und eine mit Toni Schleifer. Die ohne den Schausteller begann im Jahr 1939. Im April wurde das Fahrgeschäft damals ausgeliefert und bis in die 1950er-Jahre betrieben. Dann fiel das Karussell in einen Tiefschlaf, aus dem es Toni Schleifer erst 2003 erweckte. „Ich bin zufällig darauf gestoßen“, erzählt der Schausteller. Das Fahrgeschäft stand eingelagert im Schuppen eines Grundstücks, das vererbt wurde. „Die Erben hatten mit Schaustellerei aber nichts am Hut.“ Der Rheinländer fand das Fahrgeschäft sauber verpackt vor, die Witterung hatte nur wenigen Teilen zugesetzt. „Wir haben es dann bei uns aufgebaut und als der TÜV zur Abnahme eines anderen Fahrgeschäfts kam, meinte der: ‚Das Karussell müsst ihr doch wieder betreiben.‘“ Sieben Jahre restaurierte Toni Schleifer daraufhin die „Fahrt ins Paradies“, „wir wollten so viel wie möglich im Original belassen und konnten 90 Prozent der Substanz retten.“ Dabei brachte Toni Schleifer auch eine seiner großen Leidenschaften ein: die Malerei. Die Kunstwerke am Fahrgeschäft stammen alle von ihm, angelehnt an den originalen Zustand. „So wie es jetzt aussieht, kam es 1939 aus der Fabrik“, sagt der Schausteller. Und bald ergänzte er auch sein zweites Hobby, die Musik. Erst feierte Toni Schleifer aber seine Premiere mit der „Fahrt ins Paradies“: 2010 auf der Dürener Annakirmes, dem Heimspiel des Rheinländers. Im selben Jahr stand er auch auf der Wiesn, dort wurde der damalige Gäubodenvolksfest-Organisator Max Riedl auf das Karussell aufmerksam und lockte Toni Schleifer nach Straubing. Seit 2012 steht er jedes Jahr auf dem Festplatz am Hagen. Geschichte mit seinem Karussell hat schon fast etwas von „Dornröschen“. Dem Schausteller ist es zu verdanken, dass das Fahrgeschäft nach Jahrzehnten wieder aufgebaut wurde und seitdem Volksfestgänger begeistert. Dabei kann der 56-jährige Rheinländer auch zwei Leidenschaften ausleben. Ein Blick hinter die Kulissen der „Fahrt ins Paradies“. Toni Schleifers
18 Gaudi | STRAUBINGER WIE LÄUFT EINE FAHRT AB? Toni Schleifer versucht, jede Fahrt als einzigartiges Erlebnis für die Gäste zu gestalten. Für den Schausteller dabei wichtig: die Musik, die das Karussell begleitet. „Los geht es mit dem langsamen Einfahren. Das versuche ich, mit dem Saxofon selbst zu begleiten.“ Immer klappe das nicht, gerade abends, wenn viel los sei. Doch so oft man bei der „Fahrt ins Paradies“ vorbeikommt, fast immer sieht man Toni Schleifer mit seinem Instrument. Da spielt er häufig langsame Balladen oder Jazz-Klassiker. Es folgt der Wechsel hin zu einer schnellen Rock’n’Roll-Nummer oder einem Klassiker aus den 1970ern oder 1980ern. „Das ist ein schöner Gegensatz und verstärkt den Fahreindruck, wenn das Karussell schneller wird.“ Diese Lieder kommen dann von der Schallplatte oder aus dem CD-Player. Genügend Auswahl an Songs hat Toni Schleifer übrigens: Sein Platten- und CD-Schrank wiegt 400 bis 500 Kilogramm. WELCHE TECHNIK STECKT HINTER DEM FAHRGESCHÄFT? Auch hier ist noch alles im Original-Zustand von vor über 80 Jahren. Fast alle Teile sind aus Holz, nur der Fahrbahnbelag ist aus Blech und die Räder aus Eisen. Betrieben wird die „Fahrt ins Paradies“ von einem Drehstrommotor. „Über einen Salzwasseranlasser regeln wir die Drehzahl“, erklärt Toni Schleifer. Grob gesagt taucht der Schausteller dabei mit einer Kurbel Bleche in ein Salzwasserbecken. „Je tiefer die Bleche im Wasser sind, desto schneller läuft die Fahrt.“ Diese stufenlose Geschwindigkeitsregelung sei eine ganz alte Technik, die heute kaum jemand mehr kenne. Und die sich nicht programmieren lasse. „Wir fahren das Karussell komplett händisch.“ Über einen langen Hebel wird die Bremse angesteuert. Die „Fahrt ins Paradies“ ist laut Toni Schleifer übrigens das einzige Fahrgeschäft in Deutschland, das unter Denkmalschutz steht. Die offizielle Plakette dafür soll es bald geben.
STRAUBINGER | Titel 19 Hersteller: Karussellfabrik Friedrich Heyn Baujahr: 1939 Gewicht: 13 t Fläche: 200 m2 Höhe: 7 m Strom: 15 kW Beleuchtung: rund 250 LEDs Kapazität: 32 Sitzplätze in 16 Wagen WIE KAM DER SCHAUSTELLER DAZU, SAXOFON BEI DER „FAHRT INS PARADIES“ ZU SPIELEN? „Ich habe als Kind mal Klavier gespielt, hatte also eine musikalische Vorbildung“, sagt Toni Schleifer. Irgendwann hat ihn die Faszination fürs Saxofon gepackt und so hat er sich 2012 eines gekauft. Das Spielen hat er sich dann selbst beigebracht und schon nach drei Monaten das Instrument in die „Fahrt ins Paradies“ integriert. „Die Perfektion war am Anfang nicht gegeben“, gibt der Schausteller schmunzelnd zu, „aber die Gäste haben es geschätzt.“ Live-Musik bei einem Fahrgeschäft – eine Seltenheit auf Festplätzen. Viele Besucher kommen gerade für dieses besondere Erlebnis und häufig erklingt Applaus nach Ende einer „Fahrt ins Paradies“. Dabei ist nicht nur das Karussell historisch, sondern auch das Instrument: Toni Schleifers Saxofon ist aus dem Jahr 1938 und damit sogar noch ein Jahr älter. GÄUBODEN VOLKSFEST A TRUMM VOM PARADIES STRAUBING, 8.-18.08.25 11 Tage · 7 Festzelte · rd. 27.500 Sitzplätze · ca. 130 Geschäfte · täglich Live-Spektakel im Historischen Bereich 08.08. Traditioneller Auszug · 12. und 18.08. Kinder- und Familientag mit halben Fahrpreisen und Sonderangebote für alle bis 19 Uhr ·11.08. Lampionfahrt mit Niederfeuerwerk ·18.08. Prachtfeuerwerk OSTBAYERNSCHAU DIE VERBRAUCHERAUSSTELLUNG Größte Verbraucherausstellung in der Region · ca. 650 Aussteller · 60.000 m² Ausstellungsfläche in 16 Hallen und Freigelände · Infostände und Sonderschauen: Brauchtum, Tracht und Handwerk, Kunstwerkstatt, Fischereilehrschau · täglich von 9 bis 18 Uhr 9.-17.08.25 EINTRITT FREI! 15.08.2025 Schnäppchen- Freitag www.ausstellungs-gmbh.de
20 Titel | STRAUBINGER WAS MACHT DIE „FAHRT INS PARADIES“ AUS? Die Auf- und Abbewegungen bei der Fahrt sind typisch für das Karussell. „Und diese Fahrweise führt bei 99,8 Prozent unserer Gäste zu einem Lächeln“, sagtToni Schleifer. Dazu versuchen der Schausteller und sein Team, die Gäste für einen Moment in eine andere Zeit zu versetzen. „Deshalb kleiden wir uns auch historisch.“ Auch das selbst gespielte Saxofon und der SchallplattenSound tragen dazu bei. „Das nimmt die Gäste emotional mit“, sagt er. „Viele bedanken sich nach der Fahrt und sind richtig gerührt. Das ist mindestens genauso wichtig wie das Geld, das wir verdienen.“ WER DARF MITFAHREN? Kinder unter sechs Jahren noch nicht, ansonsten jeder. „Bis zwölf Jahre muss noch ein Erwachsener mit im Wagen sitzen“, erklärt der Schausteller. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. WIE LANGE DAUERT DER AUF- UND ABBAU? Am liebsten bautToni Schleifer in dreiTagen auf, vor dem Gäubodenvolksfest bleiben meist nur zwei, denn erst kurz vorher endet die Annakirmes in Düren. „Auch das klappt.“ Unterstützung erhält er von seiner Tochter und zwei Mitarbeitern. Der Abbau dauert einen bis eineinhalb Tage. „Wir zerlegen das Karussell in kompakte Teile“, erklärt der Schausteller. So kann das Fahrgeschäft auf einem Wagen transportiert werden. DAS KURIOSESTE ERLEBNIS MIT DEM FAHRGESCHÄFT? „Ich hatte vor Jahren in Straubing mal einen, sagen wir, urigen Menschen im Karussell, bei dem ich gedacht habe: ‚Hoffentlich geht das gut‘“, erinnert sich der Schausteller. Ist es, denn nach der Fahrt kam der Gast zu Toni Schleifer, hielt ihm eine Tüte Mandeln hin und sagte: „Bist zwar a Preiß, aber a sympathischer!“ Mehr Kompliment kann man als jemand nördlich des Weißwurstäquators kaum erhalten. „Fast jedes Jahr schaut der Mann bis heute vorbei“, freut sich der Rheinländer. WIE GEFÄLLT IHNEN STRAUBING? „Straubing ist ein wunderschönes Fest“, findet Toni Schleifer. „Deshalb bin ich hier geblieben, auch wenn das erste Jahr für mich finanziell bescheiden war.“ Das zweite Jahr war ebenfalls durchwachsen, seitdem läuft’s. „Jetzt haben wir viele Fans.“ Die Stadt ist dem Schausteller sehr ans Herz gewachsen und er hat in all den Jahren viele Straubinger kennengelernt. „Das Menschliche ist hier einfach sehr intensiv.“ UND AUSSERHALB DES GÄUBODENVOLKSFESTS? Toni Schleifer ist mit seiner „Fahrt ins Paradies“ auf ausgewählten Volksfesten unterwegs: „Das Jahr geht los mit dem Historischen Jahrmarkt in Bochum, dann folgt die Dürener Annakirmes, das Straubinger Volksfest und der Abschluss ist die Münchner Wiesn.“
NEU AUF DEM GÄUBODENVOLKSFEST UNSER JUBILÄUMSPROGRAMM Familiensonntag Festzelt Wenisch Wenisch 40 Jahre So. 10.08. und So. 17.08. | 11.00 bis 15.00 Uhr 50 EUR Familienticket inkl. 50 € Verzehrgutschein, einem gratis Luftballon (bei uns im Zelt, Wert 18 €) und bei Vorverkauf ein Los für unser Familiengewinnspiel: 1.Preis: €200 TONI’s Gutschein 2.Preis: Dinner for Two Gutschein 3.Preis: Brunchgutschein für 2 Personen Highlights am Mittag Unsere große Jubiläumsaktion Hirschlinger Musikanten Sa. 09.08. & Mi. 13.08. Die Ursprung Buam Mo. 11.08. Die jungen Zillertaler Mi. 13.08. 25 Jahre Frank Feulner & seine Straubinger Volksfestmusikanten So. 10.08. | Di. 12.08. | Do. 14.08. | Fr. 15.08. | Sa. 16.08. | So. 17.08. Doppelte Volksmusikpower aus Tirol: Die Grubertaler & Brennholz Mo. 18.08. mittags Bekannt durch ihren Hit „Wackelkontakt“ Wir sagen Dankeschön! Mo. 18.08. | 11.00 bis 17.00 Uhr| Sparpaket: Wammerl-Krustenbraten und 1 l Getränk nach Wahl Sparpaket für € 19,90 Jetzt Tickets hier online kaufen Auf a ERLebnisreiches Gäubodenfest! Handwerklich gebraute Biere aus regionalen Rohstoffen, um den landfrischen Bier-Genuss zu erleben, gibt‘s beim Erl-Bräu! In unserer kleinen Landbrauerei in Geiselhöring, Niederbayern, wird seit 1871, aktuell mit Braumeister Josef Erl in der sechsten Generation, von der Familie Erl Bier gebraut. Der Naturhopfen stammt noch vom Hopfenbauern direkt aus der Hallertau und das Malz aus der benachbarten Mälzerei, sowie aus Franken. Das weiche Brauwasser aus unserem eigenen kontrollierten Tiefbrunnen ist komplett nitratfrei und die Hefe aus eigener Reinzucht, sichert die Qualität unserer Erlkönig Biere. Gebraut in kleinen Chargen, reifen unsere Biere anschließend bei handgeführter und langsamer Gärung sowie extra langer Lagerung. Dabei verzichten wir bewusst auf geschmacksreduzierende Maßnahmen wie Hopfenextrakt oder Kurzzeiterhitzung. Genau diese Kombination aus regionalen Rohstoffen höchster Güte, handwerklicher Verfahren und stetiger Bierppege macht unsere Erlkönig Biere zum ganz besonderen Genuss und auch 2024 wurden wir wieder ausgezeichnet, in der Finest Beer Selection von Doemens. Wir legen aber auch Wert auf konsequente Energieeffizienz, die Reduktion von Emissionen und beziehen nur noch Strom aus nachhaltigen Energiequellen. Viel Spaß und beste Laune beim landfrischen Bier-Genuss, Ihre Familie Erl mit Team! Bayerns bestes ERLebnis, unsere Biere: Unser Festbier wird noch handwerklich gebraut: QR-Code für Handykamera! Unser Festbier wird noch handwerklich gebraut: QR-Code für Handykamera! Auf a ERLebnisreiches Gäubodenfest! Handwerklich gebraute Biere aus regionalen Rohstoffen, um den landfrischen Bier-Genuss zu erleben, gibt‘s beim Erl-Bräu! In unserer kleinen Landbrauerei in Geiselhöring, Niederbayern, wird seit 1871, aktuell mit Braumeister Josef Erl in der sechsten Generation, von der Familie Erl Bier gebraut. Der Naturhopfen stammt noch vom Hopfenbauern direkt aus der Hallertau und das Malz aus der benachbarten Mälzerei, sowie aus Franken. Das weiche Brauwasser aus unserem eigenen kontrollierten Tiefbrunnen ist komplett nitratfrei und die Hefe aus eigener Reinzucht, sichert die Qualität unserer Erlkönig Biere. Gebraut in kleinen Chargen, reifen unsere Biere anschließend bei handgeführter und langsamer Gärung sowie extra langer Lagerung. Bayerns bestes ERLebnis, unsere Biere:
Cyrill von Alexandrien war ein ziemlich weiser Mensch. Unter Theologen ist der Kirchenlehrer wohl umstritten, was man so liest, aber ich persönlich bin ihm sehr dankbar. Aus ganz weltlichen Gründen: Denn auf ihn geht das Marienfest zurück, aus dem der Feiertag Mariä Himmelfahrt am 15. August geworden ist. Und der rettet mich jedes Jahr übers Volksfest. Volksfestzeit heißt für viele ja Urlaubszeit. An dieser Stelle schöne Grüße an unsere Mediengestalterin, die sich jedes Jahr pünktlich zum Tag des Auszugs in den Urlaub verabschiedet und mir beim Schreiben dieses Textes verraten hat, diesen Urlaub sogar zum entscheidenden Kriterium ihrer Berufswahl gemacht zu haben. Das sind sie, die wahren Volksfest-Narrischen. Aber zurück zum Heiligen Cyrill und seinem Feiertag. Ich brauche ihn so dringend, weil für die Schreiberlinge der STRAUBINGER-Redaktion die Volksfestzeit vor allem eines bedeutet: Urlaubssperre. Denn an diesen elf Tagen werden die entscheidenden Geschichten fürs Magazin im Folgejahr recherchiert. Das heißt: Ich verbringe zum Teil mehr Zeit am Volksfest – untermTag für die Arbeit, abends mit Freunden und Familie – als in der Redaktion oder daheim. Meine Chefin fordert daher schon lange eine Redaktionsstube am Festplatz. Doch das ist ein anderes Thema. Volksfest rund um die Uhr – eine Herausforderung Jedenfalls komme ich als Arbeitender in der fünften Jahreszeit irgendwann ganz schön in Ein Hoch auf den Feiertag! Logistik, Erholung, Bügeln: Warum ein Volksfest ohne Mariä Himmelfahrt kaum zu überleben wäre. Von Florian Wende 22 Gaudi | STRAUBINGER
einen Stress hinein. Denn Volksfest-Tag und -Nacht ist eine vielschichte Herausforderung: Fahre ich morgens mit dem Auto nach Straubing rein und lasse mich nachts mit dem Volksfestbus heimkutschieren, fehlt mir mein Auto am nächsten Morgen für den Weg in die Redaktion. Die Rettung beim Volksfest-Marathon Drei weiße Hemden sind in meinem Besitz. Bei Temperaturen, die eine Sauna neidisch machen, reichen die aber … genau: dreiTage. Da ich jedoch kein Fan des Nachtwaschens und -bügelns unter Biereinfluss bin und sowieso jede Minute Schlaf brauche, stehe ich irgendwann in der Früh ohne Hemd da. Apropos früh: Der Wecker schrillt zur Volksfestzeit natürlich jeden Morgen gefühlt extrafrüh, meist nach nur vier bis fünf Stunden Schlaf. Der Schlafmangel, er wird von Tag zu Tag heimtückischer. Und dann kommt er, taucht einfach auf und macht alles so viel einfacher: der Feiertag. Mariä Himmelfahrt ist für mich die rettende Versorgungsstation beim Volksfest-Marathon. Am 15. August kann ich all meine Probleme lösen: das Auto aus der Stadt holen, Hemden waschen und bügeln – und schlicht und einfach einmal lange ausschlafen. Manchmal ist sogar noch die Ostbayernschau drin. Herr-lich! Womit wir bei der Kirche sind. Denn die gehört zum 15. August natürlich dazu. Was feiern vor allem Katholiken an diesem Tag eigentlich? Wie es der Name schon sagt, erinnert Mariä Himmelfahrt an die Aufnahme Marias in den Himmel. Typisch für den Feiertag sind auch Kräuterweihen, bei denen zu Sträußen gebundene Heilpflanzen, Kräuter und Getreideähren gesegnet werden. Die nächsten Jahre wird‘s düster Mit ein bisschen Kreativität kann man von Getreideähren sogar die Verbindung zu unserem Volksfest ziehen, das ja ganz offiziell Gäubodenvolksfest heißt und seine Anfänge als landwirtschaftliches Fest hat. Mariä Himmelfahrt und Gäubodenvolksfest, das passt also. Doch leider habe ich zum Ende des Textes noch eine schlechte Nachricht: Denn vergangenes Jahr kam der 15. August genau richtig, einen Tag nach dem Volksfest-Bergfest, am Donnerstag. Dieses Jahr ist’s der zweite Freitag, auch noch okay. 2026 fällt der Feiertag aber auf einen Samstag und 2027, Sie werden’s ahnen, auf einen Sonntag. Mir, und allen, die während des Volksfests arbeiten, stehen harte Jahre bevor ... STRAUBINGER | Titel 23 Regenbogenbrücke Tierbestattung über
Buhhh … Für eine Stunde laufe ich an einem Volksfestabend bei der Geistervilla als Gespenst herum. Mein Gruselfaktor – eher 5 von 10. Von Anna-Lena Weber J X
STRAUBINGER | Titel 25 Ein Tag als Gespenst. Das stelle ich mir lustig vor. Doch wo könnte man einfach so vor sich hin spuken, ohne, dass einen jeder für verrückt erklärt? Klar, an Halloween ist das kein Problem. Doch für Süßes oder Saures bin ich gute 20 Jahre zu alt und rein datumsmäßig haut das am 14. August auch nicht hin. Was sich hingegen im August super ausgeht, ist das Gäubodenvolksfest. Und dort am Hagen gibt es sehr wohl auch einen Ort zum Gruseln. Der ein oder andere wird sich jetzt denken, „logisch, nach drei, vier Massen im Gesicht, läuft durchaus die ein oder andere Schauergestalt am Festplatz rum“, aber das mein ich nicht. Was ich meine, ist ein Ort, an den man hingeht, wenn man sich bewusst gruseln möchte, und den stellt im Jahr 2024 die Familie Molengraft auf den Hagen. Direkt gegenüber vom Lechner-Zelt steht sie, die Geistervilla – 30 Meter lang. Zu entdecken gibt es allein beim Vorbeigehen schon eine Menge. Neben dem Ausgang kann es passieren, dass sich ein Skelett in dem wadenhohen Wasserbecken aufrichtet, und an der linken Seite erscheint unter viel Rauch und Getöse ein dreiköpfiger Drache. Das andere Ende der Bahn bewacht ein überdimensionaler Troll. Über zwei Etagen fährt man in Zweiergondeln durch die Bahn. Das Besondere: Es gibt in der Geistervilla nicht nur Gespenster aus Plastik Karten erhältlich beim Straubinger Tagblatt, Tel: 09421/9406700, allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.eventim.de und www.reservix.de Jetzt Tickets sichern! Samstag, 10.01.2026, Deggendorf, Stadthallen Sonntag, 11.01.2026, Landshut, Sparkassenarena Samstag, 25.04.2026, Straubing, Markmillersaal SEBASTIAN REICH & AMANDA – „Purer Zufall“ HEIZUNG SANITÄR KUNDENDIENST KÜCHENHERDE KAMINÖFEN KACHELOFENEINSÄTZE messe-rabatt von 8. – 18.8.25 Planen Sie frühzeitig, wenn Sie Ihren Ofen in 2025 tauschen müssen. Warten Sie nicht bis zur nächsten Heiz- periode! Besuchen Sie uns in unserer Ausstellung in der Ottogasse 11 94315 Straubing Tel. 0 94 21 / 1 07 85 Fax 0 94 21 / 8 22 17 info@ofen-weber.de www.ofen-weber.de
26 Gaudi | STRAUBINGER und animiert auf Bildschirmen, sondern auch lebendige Geister. Sie sind meist im Inneren der Bahn unterwegs und springen auf vorbeifahrende Waggons auf oder lauern auf einem kurzen Stück im Freien auf die vorbeifahrenden Gäste. Gespukt wird täglich von 10.30 bis 00.30 Uhr. Wirklich viel los in der Geisterbahn ist zwischen 16 und 23 Uhr. Dann ist die Warteschlange vor der Villa lang und die fünf Waggons sind proppenvoll. Damit ich weiß, worauf ich mich da einlasse, besuche ich Dirk und Ank, die im Kassenhäuschen vor der Geistervilla sitzen. Zusammen mit Ank kassiere ich die Besucher ab. Bevor es für mich als Gespenst weitergeht, soll ich zunächst ein Gespür für die Gäste bekommen und das Ehepaar aus den Niederlanden erzählt mir mehr darüber, warum sie nun hier in Straubing sitzen, wenn sie doch eigentlich seit viereinhalb Jahren im Ruhestand sind. Niederländische Schausteller-Tradition seit 1832 „Nun“, sagt Dirk, der auf der mit schwarzem Kunstleder überzogenen Bank hinter uns sitzt, „Der Besitzer der Geisterbahn, Bram van der Molengraft, gehört quasi zur Familie. Er ist der Sohn meines besten Freundes, und er brauchte Hilfe.“ Bram sei in diesem Jahr mit zwei Geisterbahnen gleichzeitig unterwegs. Da er sich nicht teilen kann, brauchte er jemanden, der für ihn aufs Gäubodenvolksfest geht. Bei Ank und Dirk fragte er genau die Richtigen. Sie entstammen einer Schaustellerfamilie mit langer Tradition. Seit 1832 wandert sie zunächst als Waffelbäcker, später mit einem Spiegelkabinett durch die Lande. Zwar sind sie froh, nicht mehr das ganze Jahr über unterwegs sein zu müssen, aber der Ausflug nach Straubing ist für die beiden eine willkommene Rückkehr ins Schaustellerleben. Immer wieder kommen Kunden an das Häuschen und fragen, ob es denn auch lebende Gespenster gibt, „die gibt es“, kann ich dann antworten und schiebe die Chips für eine Fahrt
STRAUBINGER | Titel 27 ROBERT MÜHLBAUER PETER SÄNGER EVA SIEDERSBECK GEORG EDBAUER MÜHLBAUER SÄNGER RECHTSANWÄLTE PartG mbB Bahnhofstraße 5 | 94315 Straubing 0 94 21 • 70 30 0 info@anwaelte-sr.de | www.anwaelte-sr.de folgt uns! Qualität mit Recht Man sieht sich ... WIR WÜNSCHEN EIN SCHÖNES GÄUBODENVOLKSFEST! R | M | S RECHTSANWÄLTE © www.aw-marketingservice.de von sieben Minuten durch den kleinen Schlitz. Im Häuschen ist es angenehm kühl, von der Decke aus verströmt die Klimaanlage frischen Wind. Draußen hat es 34 Grad. Auf einem Bildschirm im oberen rechten Häuschenrand kann man auf sechs schwarz/ weiß-Rechtecken das Geschehen im Inneren der Bahn verfolgen. Plötzlich erscheint eine weiße Gestalt auf einem der Rechtecke und rennt auf den herbeifahrenden Waggon zu. Die beiden Insassen zucken zusammen. „Ja, ja. Das machen sie schon gut die Jungs“, sagt Dirk und lacht. Er spricht von Catalin, Julian und Raul, sie helfen dem Schausteller-Ehepaar mit der Geisterbahn. Sind von Auf- bis Abbau mit dabei, kümmern sich um Reparaturen, die Fahrgäste und natürlich auch um den Gruselfaktor in der Bahn. Geistsein gleicht bei über 30 Grad einem Knochenjob Dabei ist es wohl eine der anstrengendsten Aufgaben, Leute zu erschrecken. Alle paar Stunden wechseln sich zwei der Jungs dabei ab. Und das muss auch sein, denn bei über 30 Grad in einem Ganzkörperkostüm herumzulaufen gleicht einem Knochenjob. Weil ich die Bahn nicht gut genug kenne und es so für mich im Inneren als Gespenst zu gefährlich wäre – schließlich ist es darin finstre Nacht
28 Gaudi | STRAUBINGER und ich könnte stolpern oder schlimmstenfalls auf die Gleise fallen – darf ich nur vor der Bahn spuken. Aber das ist auch ok. Ank meint, ich soll den Besuchern das Warten verkürzen und sie in der Schlange erschrecken. Oder potenzielle Fahrgäste erschrecken, damit sie Lust auf noch mehr Grusel bekommen. Wichtig dabei: „Du darfst niemanden anfassen“, sagt mir Ank. Etwas, das mir später, wenn ich als Gespenst unterwegs bin, gar nicht so leichtfällt. Denn auch, sich an jemanden heranschleichen und von hinten antippen, ist somit tabu. Wie soll dann jemand auf mich aufmerksam werden? abgekühlt hat. Ank drückt mir noch einen Knochen in die linke Hand. Auf geht’s zum Leute erschrecken! Ich pirsche mich an die Warteschlange heran. Eine Frau steht mir mit dem Rücken entgegen. Ich warte einfach, bis sie sich umdreht, dann starre ich sie an und winke mit meinem Knochen – es klappt! Von dem Spuk-Erfolg beseelt, schleiche ich weiter um die Bahn herum. Das Kuriose: besonders Kinder haben wenig Angst vor mir, im Gegenteil, mein Kostüm animiert sie dazu, mich erschrecken zu wollen. Ein kleiner Junge, der mit seinem Papa und seiner vielleicht fünf Jahre alten Schwester unterwegs ist, schreit mich an. Ich zögere nicht lange, bücke mich zu dem Buben hinunter und schreie zurück. Er lacht und tippelt aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. Vielleicht sollte ich doch mal das Kostüm wechseln? Ich husche am Bauzaun vorbei hinter die Geistervilla, streife die Schädelmaske ab und ersetze sie durch die rote Teufelsmaske. Dazu wähle ich einen roten Overall. Meine Schicht als Geist geht in die nächste Runde. Zunächst verkaufe ich als Teufel ein paar Tickets – ich muss mich unbedingt abkühlen – ehe ich wieder in die heiße Sommernacht spuke. Aber zunächst einmal brauche ich ein Kostüm. Dazu führt mich Ank hinter die Geisterbahn, wo die Trailer der Schausteller stehen. Zwischen der Rückwand der Bahn und einem Lastwagen ist eine Wäscheleine gespannt. Hier trocknen die Sachen der Arbeiter. Auf einem Geländer an der Bahn hat Catalin drei Masken ausgelegt: ein Skelett, ein Teufel und ein Wolf. Daneben hängen die dazu passenden Kutten und Overalls. Ich entscheide mich für eine dunkelbraune Kutte und den Schädel. Schon nach wenigen Minuten merke ich, es wird heiß unter der Maske. Auch wenn es sich im Vergleich zum Nachmittag um 21 Uhr schon deutlich
STRAUBINGER | Titel 29 Auf geht‘s! ... und bleiben Sie gesund! Apotheke im Gäubodenpark Hebbelstraße 14b, 94315 Straubing Tel. 09421 / 91 31 70 Fax 09421 / 91 31 71 willkommen@apotheke-im-gaeubodenpark.de www.apotheke-im-gaeubodenpark.de Genießen Sie die Volksfestzeit – wir kümmern uns um Ihre Gesundheit!
Zahlreiche Klassiker gehören zur fünften Jahreszeit einfach dazu – von „Cordula Grün“ bis zu „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang und Helene Fischers „Atemlos“. der am Anton-Bruckner-Gymnasium unterrichtet, gibt einen Einblick in die Historie und den musikalischen Aufbau vieler Bierzelt-Klassiker. Anfangen sollte man beim wohl wichtigsten Volksfest-Lied, zu dem vermutlich schon Millionen Mass Bier geext wurden: Dem „Prosit der Gemütlichkeit“. Was viele nicht wissen: Das Lied wurde von einem Preißn komponiert. „Bernhard Traugott Dietrich aus Chemnitz schrieb das Lied vor über 100 Jahren“, sagt der Musiklehrer. „Es ist tatsächlich gar nicht so einfach zu singen, es beginnt nämlich mit einem gesanglichen Sprung nach oben. Aber genau das ist ein Moment, den man sich gut merken kann.“ Das ist eine wichtige Eigenschaft, die viele Volksfest-Hits haben: Sie dürfen nicht kompliJeds Bierzelt braucht a zünftige Musi: Aber kann es jedes Lied theoretisch ins Festzelt schaffen? Der Straubinger Musiklehrer Bernhard Stoffels erklärt, was einen Volksfest-Hit ausmacht Von Manuel Bogner 30 Gaudi | STRAUBINGER und Hubert von Goisern eint Was die Spider Murphy Gang Musiklehrer Bernhard Stoffels,
STRAUBINGER | Titel 31 ziert sein, müssen aber im Gedächtnis bleiben, damit man sie vom Bier benebelt mitgrölen kann – und in den Monaten nach dem Volksfest nicht vergisst. Der Liedtext: Lieber politisch korrekt oder provokant? Auch derbe Stellen im Text bleiben gut in Erinnerung. Im Festzelt zögern da nur wenige: Von der Puff-Mama „Layla“, dem frauenfeindlichen „Donaulied“ bis hin zu den „Nutten“, die man bei „Skandal im Sperrbezirk“ extra laut herausposaunt – das Bierzelt scheint kein Ort für politisch differenzierte Debatten zu sein. Bernhard Stoffels betont jedoch, dass manche Volksfest-Hits wichtige politische Probleme ansprechen: „,Take me home, country roads‘ stammt von John Denver, der Umweltaktivist war. Und in ,Brenna tuats guat‘ von Hubert von Goisern steckt Kritik am Verbrennen von Agrarprodukten.“ Selbst „Skandal im Sperrbezirk“ richte sich eigentlich gegen Doppelmoral und Heuchelei in Gesellschaft und Politik. „Doch darüber denkt kaum einer mit zwei Promille nach“, sagt der Musiklehrer. Musikalische Merkmale eines Festzelt-Hits Wer „Skandal im Sperrbezirk“ auch auf musikalischer Ebene betrachtet, findet ein Element, das zahlreiche Volksfest-Lieder gemeinsam haben: viele Wiederholungen. „Im Refrain kommt der Skandal drei Mal sehr betont vor. Und das immer auf der gleichen Tonhöhe“, erklärt Bernhard Stoffels. „Beim dritten Mal soll die Stimme überschnappen – das kommt im Bierzelt fast von selbst.“ So eine griffige Stelle, bei der sich alle „einhaken“ können, heiße im Pop und Schlager „Hook-Line“. Ehrlich und kompetent! Pfeilschifter & Herrmann OHG Generalvertretung der Allianz Hebbelstraße 11 94315 Straubing T 0 94 21.99 66-0 pfeilschifter.herrmann@allianz.de allianz-pfeilschifter-herrmann.de Herrmann & Scheidt OHG Generalvertretung der Allianz 0 94 21 . 99 66 - 0 agentur.herrmann-scheidt@allianz.de allianz-herrmann-scheidt.de MODE MARKGRAF | LUDWIGSPLATZ 13 & FRAUNHOFERSTRASSE 5-7 | STRAUBING jetzt neu: die straubinger volksfest-hose 2025 EDITION 195 WWW.MARKGRAF-1830.DE | WWW.MARKGRAF-TRACHTEN MARKGRAF-TRACHTEN.DE
Die Hunderten Einzelsänger im Bierzelt können sich auch bei besonders langen Tönen wieder treffen. Ein gutes Beispiel dafür sei „Take Me Home, Country Roads“ bei dem die Vokale lang gezogen und auf einem Ton gehalten werden. Tatsächlich sind Vokale auch allgemein wichtig für einen Volksfest-Hit: Im Rausch bringt man manche Konsonanten nur noch schwer raus. Das „Hodi odi oh di ho dieh“ bei „Hulapalu“ von Andreas Gabalier funktioniert wiederum problemlos. „Natürlich gehört bei vielen Liedern wie diesem auch der Dialekt dazu“, sagt Bernhard Stoffels. „Songs aus Bayern oder Österreich passen natürlich in unseren Breiten besser als Lieder auf hochdeutsch oder in englischer Sprache.“ Auch beim Rhythmus hätten viele VolksfestLieder einen eher einfachen Aufbau: Bei „Take Me Home, Country Roads“ besteht er nur aus drei Tönen. Die ersten beiden werden sehr kurz gesungen, während der dritte gehalten wird und durchs ganze Bierzelt schallen darf. Oft wird auch eher ein langsameres Tempo genutzt wie bei „Angels“ von Robbie Williams – dem Schunkel-Klassiker schlechthin. „Wird es schneller brauchen Volksfestsänger oft gewisse Bewegungsfolgen, um nicht rauszukommen“, erklärt Bernhard Stoffels. Das helfe zum Beispiel bei „Macarena“ von Los Del Rió oder „Y.M.C.A“ von den Village People. Gemeinsam Singen macht glücklich Das wichtigste Merkmal jedes Volksfest-Hits ist aber: Spaß muss er machen. „Der positivste Aspekt des Bierzeltsingens ist das soziale Erlebnis: Denn man grölt nicht für ein Publikum, man schließt sich beim Singen dem ganzen Zelt an“, sagt Bernhard Stoffels. Dabei werden Glückshormone wie Oxytocin und Endorphine ausgeschüttet und man fühlt sich plötzlich mit seinen Banknachbarn verbunden, wenn man gemeinsam die Töne von Seiler und Speers „Ham kummst“ vergeigt. „Auch die große Verbrüderungshymne aus Beethovens neunter Sinfonie ,Freude schöner Götterfunken‘ basiert ursprünglich auf einem Trinklied“, sagt Bernhard Stoffels. „Sie wäre auch sehr einfach zu singen – hat es aber nicht ins Festzelt geschafft. Vielleicht ist dieses Lied aber noch zu sehr mit klassischer OrchesterMusik verankert, sodass es sich nur Musiklehrer im Bierzelt wünschen.“ 32 Gaudi | STRAUBINGER
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